1. Was ist tiergestützte Therapie?
In der tiergestützten Therapie werden Tiere in den Therapieprozess mit einbezogen. Die Fachkraft und ihr tierischer Partner bilden dabei ein Team und arbeiten zusammen mit den Klienten in einem so genannten therapeutischen Dreieck. Tiere werden dabei unter anderem eingesetzt, um die körperliche, emotionale und soziale Gesundheit von Menschen zu fördern.
2. Welche Tiere kommen in der tiergestützten Therapie zum Einsatz?
Domestizierte Tiere können in der tiergestützten Therapie zum Einsatz kommen, darunter Hunde, Katzen, Pferde, Kaninchen, aber auch so genannte Nutztiere wie Hühner, Schafe, Schweine, Ziegen, Alpakas & Lamas kommen immer öfter zum Einsatz. Die Wahl des Tieres hängt von den individuellen Bedürfnissen des Patienten, den Talenten des Tieres und den Zielen der Therapie ab.
3. Welche Arten von Erkrankungen/Zustände können mit tiergestützter Therapie verbessert werden?
Tiergestützte Therapie kann bei verschiedenen Erkrankungen zum Einsatz kommen, darunter psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angstzustände und posttraumatische Belastungsstörungen sowie körperliche Erkrankungen wie Schlaganfall, Demenz und in der Rehabilitation. Sie wird auch oft in der Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie ergänzend eingesetzt.
4. Wie funktioniert tiergestützte Therapie?
Tiergestützte Therapie kann auf verschiedene Arten durchgeführt werden, je nach den Bedürfnissen des Patienten und des Tieres und den Zielen der Therapie. In der Regel beinhaltet sie die Interaktion zwischen dem Patienten und dem Tier, z.B. durch Streicheln, Spielen oder Füttern. Dabei ist es von großer Bedeutung, dass sowohl Mensch als auch Tier Freude am Miteinander haben.
5. Wer kann von tiergestützter Therapie profitieren?
Tiergestützte Therapie kann für eine Vielzahl von Menschen von Vorteil sein, darunter Kinder und Erwachsene mit körperlichen oder geistigen Behinderungen, Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie ältere Menschen.
6. Was ist ein "Tiergestützter Therapeut" oder ein "Tiertherapeut"?
Diese Begriffe beschreiben umgangssprachlich jemanden, der einen therapeutischen Grundberuf hat und nach einer Zusatzausbildung im tiergestützten Bereich, mit Tieren zusammen im Einsatz ist und im Rahmen des Quellberufes Tiere in das therapeutische Konzept integriert. Es kann sich auch um eine ausgebildete Fachkraft/Fachbegleitung für tiergestützte Interventionen handeln, die zusammen mit einem Therapeuten tiergestützte Inhalte anbietet.
7. Wie finden Patienten/Klienten eine qualifizierte Fachkraft für Tiergestützte Interventionen?
Patienten sollten darauf wert legen, dass die Durchführenden eine Zusatzausbildung im tiergestützten Bereich absolviert haben, mit ihren Tieren einen partnerschaftlichen, liebevollen Umgang pflegen und für genügend Ruhephasen der Tiere sorgen.
8. Welche Vorteile hat tiergestützte Therapie?
Tiergestützte Therapie kann viele Vorteile haben, einschließlich der Reduzierung von Stress und Angstzuständen, der Verbesserung der körperlichen und geistigen Gesundheit, der Förderung von sozialen Fähigkeiten und der Erhöhung der Lebensqualität. Im Gegensatz zu anderen Therapieformen steht die Freude dabei im Vordergrund. Tiergestützte Einheiten machen Spaß und motivieren dazu sich selbst auszuprobieren.
9. Gibt es wissenschaftliche Beweise für die Wirksamkeit von tiergestützter Therapie?
Es gibt wissenschaftliche Studien, die die Wirksamkeit von tiergestützter Therapie belegen. Es wurden positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit, die körperliche Gesundheit, die sozialen Fähigkeiten und die Lebensqualität von Patienten beobachtet. .
10. Wer trägt die Kosten für tiergestützte Therapie?
In der Regel tragen die Klienten bzw. Eltern selbst die Kosten für die Therapie. Es gibt aber Möglichkeiten einer Kostenübernahme beispielsweise über die Stiftung Kindertraum.
Sowohl in der tiergestützten Therapie als auch in der tiergestützten Pädagogik werden Tiere eingesetzt um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Unterschiede zwischen den beiden Ansätzen:
1. Zielgruppe: Die tiergestützte Therapie richtet sich in der Regel an Menschen mit körperlichen, psychischen oder emotionalen Erkrankungen, während die tiergestützte Pädagogik speziell für den pädagogischen Kontext entwickelt wurde, um das Lernen und die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu fördern.
2. Zielsetzung: Die tiergestützte Therapie hat in der Regel das Ziel, die Gesundheit und das Wohlbefinden des Patienten zu verbessern oder ihm bei der Bewältigung von psychischen oder emotionalen Problemen zu helfen. Die tiergestützte Pädagogik hat hingegen das Ziel, das Lernen zu erleichtern, die kognitiven Fähigkeiten und sozialen Fertigkeiten von Schülern zu verbessern und ihr Wohlbefinden zu steigern.
3. Ansatz: In der tiergestützten Therapie arbeitet der Therapeut mit dem Tier, um spezifische Ziele zu erreichen und den Patienten zu helfen, seine Probleme zu bewältigen. In der tiergestützten Pädagogik wird das Tier als Lernressource und in Lernaktivitäten eingesetzt, um das Interesse und die Motivation der Schüler zu steigern.
4. Methoden: Die Methoden, die in der tiergestützten Therapie und der tiergestützten Pädagogik eingesetzt werden, können variieren. In der tiergestützten Therapie können verschiedene Ansätze wie z.B. interaktive Spiele, Tierbeobachtung oder das Anfassen und Streicheln des Tieres eingesetzt werden, während in der tiergestützten Pädagogik das Tier als Lernressource in verschiedenen Lernaktivitäten, wie z.B. Lesen oder Schreiben, zum Einsatz kommen kann.
5. Ausbildung: Die Ausbildung von Therapeuten und Pädagogen, die in der tiergestützten Therapie oder der tiergestützten Pädagogik arbeiten unterscheidet sich ebenfalls. Therapeuten durchlaufen üblicherweise eine dementsprechende therapeutische Ausbildung , während Pädagogen in der Regel eine pädagogische Ausbildung absolviert haben. Beide Berufsgruppen brauchen für einen sicheren Einsatz ihrer Tiere aber eine zusätzliche Schulung um Stresssignale ihres Tieres rechtzeitig zu erkennen und dementsprechend zu reagieren.
1. Was ist eine tiergestützte Aktivität?
Eine tiergestützte Aktivität ist ein Angebot, um das Wohlbefinden und die Lebensqualität von Menschen zu verbessern. Dies kann beispielsweise im Rahmen eines Lama -Trekkings, einer Ziegenwanderung, bei Entspannungsangeboten oder auch bei tierbegleiteten Besuchen in Pflegeeinrichtungen statt finden.
2. Welche Tiere werden typischerweise für tiergestützte Aktivitäten eingesetzt?
Für tiergestützte Aktivitäten werden häufig Haustiere, aber zunehmend auch so genannte Nutztiere eingesetzt.
3. Wie unterscheidet sich eine tiergestützte Aktivität von tiergestützter Therapie und tiergestützter Pädagogik?
Tiergestützte Therapie und tiergestützte Pädagogik sind spezifische Anwendungsgebiete, die von Menschen aus entsprechenden Berufsfeldern durchgeführt werden. Tiergestützte Therapie wird eingesetzt, um spezifische Probleme oder Störungen zu behandeln, während tiergestützte Pädagogik Tiere in den Unterricht oder in andere Lernaktivitäten integriert, um Lernprozesse zu unterstützen. Tiergestützte Aktivitäten haben das Ziel Wohlbefinden und Lebensqualität zu steigern. Sie können, müssen aber kein übergeordnetes Ziel verfolgen.
4. Welche Vorteile hat eine tiergestützte Aktivität?
Tiergestützte Aktivitäten können dazu beitragen, Stress abzubauen, die emotionale Stabilität zu verbessern und spielerisch das Selbstbewusstsein zu stärken. Sie können auch dazu beitragen, die körperliche Gesundheit zu verbessern, die soziale Integration zu fördern und die kognitive Leistungsfähigkeit zu steigern. Ein häufiger Nebeneffekt bei tiergestützten und sinnstiftenden Freizeitangeboten.
5. Wer führt tiergestützte Aktivitäten durch?
Tiergestützte Aktivitäten können von Menschen durch geführt werden, die über eine entsprechende Sachkunde der eingesetzten Tierart und optimalerweise einer Ausbildung im tiergestützten Arbeitsfeld verfügen.
Tiergestützte Intervention oder Tiergestützte Arbeit sind Überbegriffe für den tiergestützten Bereich. Er umfasst Tiergestützte Therapie, Pädagogik, Förderung und Aktivitäten.